Mittwoch, 9. November 2011

Click, click!

Das unsere kleine Maus ein cleveres Mädchen ist, war uns schnell klar und dazu noch ziemlich entdeckungsfreudig. Deshalb haben wir Tarja eine Leine mit Halsband gekauft, damit sie auch draussen mit uns die Gegend erkunden kann. Einige werden jetzt denken, eine Katze... Leine... die spinnt, eine Katze gehört ins Freie. Ja, das dachte ich auch immer. Aber ich möchte abends nach Hause kommen und sicher sein, dass meine Katze noch da ist und nicht von jemandem mitgenommen, weil sie so aussieht, wie sie aussieht.
Einfach so mit ihr nach draussen gehen, wollte ich aber auch nicht. Ich wollte mir eine Sicherheit geben, dass unsere Verbindung stark genug ist, dass sich Tarja sicher fühlt und mit mir in Kontakt bleibt und auch in schwierigen Situationen so auf mich eingestellt ist, dass sie auf mich hört.
Da fiel mir das Clickertraining für Katzen ein. Ich hatte mal so ein Buch gesehen und es erst für totalen Quatsch gehalten. Aufgrund der oben angegeben Gründe entschied ich mich aber, das Clickertraining auszuprobieren. Also habe ich einen Clicker organisiert und einen zweiten von einer lieben Kollegin bekommen. Auch ein Buch über Zirkustricks mit Katzen von Gabi Federer, der Leiterin des Walter Zoos, bereichert nun das Gestell mit den Katzenbüchern.
Der zweite Grund für ein Training mit Tarja ist der, dass sie das Gefühl hat, dass man sich zu wenig Zeit für sie nimmt und sie ist dann unzufrieden, fühlt sich vernachlässigt und gelangweilt.
Ein spielerisches, kurzweiliges Training schien mir eine gute Ergänzung ihres Alltags zu sein, wo sie auch mit Köpfchen dabei sein muss. Diese Förderung möchte ich ihr geben.
Ich habe sie also zuerst auf den Clicker konditioniert. Das heisst schön im Wechsel: Click - Leckerchen, Click - Leckerchen, usw. Bis sie verstanden hat, dass auf den Click ein Leckerchen folgt. Den Clicker hat man fest in der Hand, ohne dass die Katze ihn sehen kann. So kann man sofort klicken, wenn die Katze das Erwünschte ausführt. Bis das Leckerchen nämlich beim Mäulchen angekommen ist, ist es fast schon zu spät und die Verbindung des Lobs mit einem Leckerchen und der erwünschten Handlung wird nicht verstanden.
So weiss die Katze, ok, es hat geclickt, das heisst ich habe es gut gemacht und kriege jetzt gleich ein Leckerchen.
Vorsicht, die Leckerchen muss man natürlich dann bei der Futterration abziehen. Da Tarja eine leidenschaftliche Esserin ist, nehme ich als Leckerchen hauptsächlich die Bröckchen ihres normalen Trockenfutters, erstens wegen den Nährstoffen und zweitens wegen ihrer Verdauung. Wählerische Katzen muss man eher mit einem speziellen Leckerchenangebot locken.
Ich mache mehrere kurze Trainings über den Tag verteilt, immer nur maximal fünf Minuten. Tarja soll Spass haben und die Konzentration halten können. Wenn sie das nicht mehr kann, lässt das Interesse nach, man ist frustriert und die Katze spürt das. Also lieber aufhören, bevor die Katze nicht mehr mag. Und man sollte mit etwas aufhören, dass die Katze gut gemacht hat. Das fördert die Motivation und das Verständnis. Ansonsten denkt die Katze eventuell, ok, wenn ich es nicht mache ist es auch egal, mein Mensch hört ja dann schon auf.
Innerhalb dieser zwei Tage kann Tarja mit Hilfe des Clickers bereits "Sitz" machen. Das muss aber nicht immer so schnell gehen, jede Katze ist anders. Ich habe für den Anfang Tricks gewählt, die Tarja von sich aus schon oft macht. Hinsetzen tut sie sich ja sowieso öfters und als nächstes folgt das "Männchen machen". Das macht sie nämlich auch oft und kann es sehr gut.
Eine Handlung muss ein klares Kommando haben, ich sage also "Sitz" wenn Tarja sich hinsetzen soll.
Auch sollten die Kommandos kurz sein, also nicht: "Setz dich hin." Sondern kurz und prägnant. So ist es für beide Spielpartner einfacher. Für mich ist das Training ein Spiel. Ich möchte Spass haben und vor allem möchte ich, dass Tarja Spass daran hat und zum Denken angeregt wird.
Ich werde euch natürlich weiter auf dem Laufenden halten, wie es mit unserer Clickerei weiter geht.

Das Erdbeerfröschli

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